Der DRK-Ortsverein Mühlacker steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Durch die Kündigung des Pachtvertrags für den aktuellen Katastrophenschutzstandort muss dringend eine neue Lösung für die Unterbringung von Fahrzeugen, Ausrüstung und Vereinsaktivitäten gefunden werden. Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat deshalb einen Antrag gestellt, um die Stadtverwaltung mit der aktiven Suche nach einem geeigneten Standort zu beauftragen. Die Fraktionsmitglieder unterstreichen die Bedeutung des DRK für die Stadt und fordern eine langfristige und tragfähige Perspektive.
„Der DRK-Ortsverein Mühlacker leistet seit Jahrzehnten einen unverzichtbaren Beitrag zur Daseinsvorsorge, zum Bevölkerungsschutz und zur ehrenamtlichen Unterstützung in unserer Stadt. Es ist unsere Aufgabe als Stadt, hier aktiv zu unterstützen und Planungssicherheit zu schaffen“, betont Fraktionsvorsitzender Paul Renner. Auch Julia Ziegler hebt hervor: „Eine moderne und funktionale Infrastruktur ist die Grundlage, um das Engagement des DRK nachhaltig zu sichern. Wir dürfen das Ehrenamt nicht im Regen stehen lassen.“
Der DRK-Ortsverein hat in einer ausführlichen Analyse drei Varianten für einen neuen Standort entwickelt, die unterschiedliche Bedarfe und Entwicklungsmöglichkeiten abbilden:
Variante A: Gleichwertiges Ersatzgrundstück
Dieses Konzept sieht den Umzug der bisherigen Fahrzeughalle und Garage auf ein vergleichbar großes Grundstück vor. Die bestehende Halle ist demontierbar und könnte an einem neuen Standort wieder aufgebaut werden. Benötigt wird eine Fläche von etwa 750 Quadratmetern mit befestigtem Untergrund, Stromanschluss und einer Zufahrt, die auch für Fahrzeuge über 12 Tonnen geeignet ist. Neben den Stellplätzen für Katastrophenschutz- und Vereinsfahrzeuge soll das Grundstück auch weiterhin als Sammel- und Umschlagplatz für Altkleider sowie für Übungen und Veranstaltungen dienen. „Mit dieser Lösung könnte der DRK-Ortsverein seine Arbeit nahezu nahtlos fortsetzen“, erklärt Jürgen Metzger. „Allerdings bleibt die räumliche Entwicklungsmöglichkeit begrenzt.“
Variante B: Überdachte Unterstellplätze als Übergangslösung
Sollte kurzfristig kein geeignetes Ersatzgrundstück gefunden werden, bietet sich als Übergangslösung die Unterbringung der Fahrzeuge auf überdachten Stellplätzen an. Hierfür wird eine Fläche von mindestens 400 Quadratmetern benötigt, ebenfalls mit befestigtem Untergrund und Stromanschluss. Diese Variante stellt sicher, dass der Katastrophenschutz weiterhin gewährleistet bleibt, ist jedoch nur als Zwischenlösung gedacht. „Wir dürfen keine Lücke in der Einsatzbereitschaft des DRK riskieren“, mahnt Uli Seibold. „Die Stadt sollte für eine schnelle Überbrückung sorgen, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist.“
Variante C: Zentraler, erweiterter Standort für alle Vereinsaktivitäten
Die umfassendste und zukunftsweisendste Lösung ist die Zusammenführung aller bisherigen DRK-Standorte auf ein zentrales, deutlich größeres Grundstück mit 1.100 bis 1.600 Quadratmetern. Neben den Stellplätzen für alle Fahrzeuge könnten hier auch Schulungsräume, eine Küche, Büroräume, Sanitärräume und Lagerflächen entstehen. Der Standort müsste zentral gelegen und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein sowie ausreichend Parkmöglichkeiten bieten. „Mit einem solchen zentralen Standort könnten wir die Vereinsarbeit, die Ausbildung und den Bevölkerungsschutz auf ein neues Niveau heben“, so Julia Ziegler. „Das wäre ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit des Ehrenamts in Mühlacker.“
Die SPD-Fraktion fordert, dass die Stadtverwaltung nun in enger Abstimmung mit dem DRK-Ortsverein mögliche Grundstücke prüft, die verkehrlich gut angebunden, ausreichend groß und zentral gelegen sind. Die Ergebnisse sollen dem Gemeinderat zur weiteren Beratung und Entscheidungsfindung vorgelegt werden. „Wir erwarten, dass die Stadt hier zügig handelt, damit der DRK-Ortsverein seine wichtige Arbeit auch in Zukunft zuverlässig leisten kann“, so Paul Renner abschließend. „Die Sicherung des Katastrophenschutzes und die Unterstützung des Ehrenamts sind eine zentrale Aufgabe der Stadtgesellschaft.