Bekämpfung der Periodenarmut – SPD fordert Kostenfreiheit für Menstruationsartikel

Okt 1, 2023

Bekämpfung der Periodenarmut – SPD fordert Kostenfreiheit für Menstruationsartikel

Der Zugang zu Tampons, Binden und Co. darf keine Frage des Geldbeutels sein. Schottland setzt als erstes Land der Welt ein Zeichen, in dem es kostenfreie Menstruationsprodukte anbietet – dem kann Mühlacker folgen.
„Mit unserem Antrag auf kostenlose Menstruationsprodukte in weiterführenden Schulen aller Schulformen, öffentlichen Toiletten, Sporthallen, Schwimmbädern, im Rathaus sowie in allen weiteren öffentlichen städtischen Gebäuden und Einrichtungen will die SPD ein überfälliges Tabu brechen“, so der Fraktionsvorsitzende Jürgen Metzger.
In einigen wenigen Einrichtungen in Mühlacker gibt es bereits entsprechende Angebote – dies muss nun flächendeckend in Mühlacker umgesetzt werden.
„Kostenfreiheit für Menstruationsartikel ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt in Richtung Gleichberechtigung und Bekämpfung der Periodenarmut, da sich viele Mädchen und Frauen keine vernünftigen Menstruationsartikel leisten können. Im Jahr 2022 wird es Zeit, öffentlich über das Thema Menstruation zu sprechen, denn Menstruation ist leider immer noch oft ein Tabuthema, welches mit gesellschaftlichen Stigmata und Scham behaftet ist. Dies kann beispielsweise für junge Frauen schnell belastend sein, vor allem im Unterricht, wenn keine Binde oder Tampons griffbereit sind. Menstruationsartikel sollten daher so selbstverständlich wie Toilettenpapier sein“, ergänzt der Fraktionsvize Paul Renner
Studien zufolge muss eine Frau im Laufe ihres Lebens bis zu 20.000 Euro für Menstruationsprodukte ausgeben. Daher sind kostenlose Menstruationsartikel auch eine soziale Frage, denn Tampons und Binden kann sich nicht jede Familie in ausreichendem Maße leisten. Einer deutschen Erhebung zu Folge, hat fast jede vierte Frau – altersunabhängig – finanzielle Mühen, sich mit Hygieneprodukten während der Periode zu versorgen. 15 Prozent gaben sogar an, den Wechsel des Hygieneartikels wegen Geldmangels hinauszuzögern.
„Laut ALG-II-Regelsatz einer alleinstehenden bzw. alleinerziehenden Person stehen 17,14 Euro des Gesamtsatzes für die Gesundheits- und Pflegeartikel pro Monat zu Verfügung. Mädchen und Frauen werden hier vor deutliche Hausforderungen gestellt, die es gemeinschaftlich und solidarisch zu überwinden gilt. Es ist Zeit, um über das Thema Menstruation und Periodenarmut aufmerksam zu machen. Dadurch können Unterstützer und Spender wie Unternehmen, Firmen oder Privatpersonen gewonnen werden, die bei der Anschaffung der Tampon- und Bindenspender unterstützen können. Die Firma Periodically UG bietet solche Spender im Kostenumfang von 179€ pro Spender“, bekräftigt die SPD-Fraktion.